Erholung für Geist & Körper
So gerne ich Sport treibe und viel dem Sport unterordne, um meine grossen Ziele zu erreichen, so wichtig ist auch die Erholung. Nach grossen Wettkämpfen, für die man viel im Vorfeld und während dem Event investiert, folgt bei mir in der Regel immer eine Leere. Sowohl Geist als auch Körper sind müde und brauchen nicht nur physische Erholung (Müdigkeit vom Wettkampf), sondern auch emotionale Erholung. Oft ist man sich dem emotionalen Aspekt nicht genug bewusst. Das zeitliche Investment im Vorfeld, die Trainings am Morgen früh und Abends spät, die harten Trainingseinheiten mit wenig Lust, die logistische Planung rund um Streckenkenntnisse, Ernährung und Pacing und so weiter, und on top der Event selber, sich selber an die mentalen und physischen Grenzen bringen und mehrere Stunden alles aus sich rausholen. Auch wenn das alles Spass macht und freiwillig und bewusst gemacht wird - es kostet emotionale Körner.
Meine Erfahrung zeigt, dass es sich sehr lohnt, nicht nur dem Körper sondern auch dem Geist genügend Erholung zu geben. Ich beschreibe es mit der „Leere“. Manchmal dauert es zwei Wochen, manchmal aber auch vier oder fünf Wochen, bis ich spüre, dass ich mich vollständig mental erholt habe. Wie merke ich das? Ich habe wieder den Mindset auf mein nächstes Ziel gerichtet. Ich nehme die Trainings wieder mit einem klaren Ziel vor Augen auf. Wenn ich das spüre, dann weiss ich, ich bin bereit wieder alles in der Vorbereitung zu geben.
Mit meinen Athlet/innen lege ich in der Planung der Saison grossen Wert auf die emotionale Erholung nach den Hauptrennen. Dies fördert den nachhaltigen Umgang mit sich selber, und ermöglicht, dass der Fokus im Training für das nächste Hauptrennen wieder voll und ganz da ist. Statt Müdigkeit mitzuschleppen achte ich als Coach darauf, dass meine Athlet/innen nicht nur erholt am Start eines Wettkampfes stehen, sondern auch dann, wenn sie ihr Training für das nächste Hauptrennen wieder aufnehmen.
Ich selber habe nach der Tortour 1000 ausgiebig Ferien gemacht: drei Wochen in Vietnam. Von Saigon ins Mekong Delta, über Hoi An, Hue, Phong Nha Nationalpark, Mai Chau, Cat Ba bis nach Hanoi. Es waren sehr schöne, abwechslungs- und erlebnisreiche Ferien. Das hat meinem Geist und Körper sehr gut getan.